Hier ist niemand einsam – ein beruhigendes Gefühl

Es ist Freitag, 13 Uhr. Das Wetter zeigt sich von seiner uncharmanten Seite: grau, nass und kalt. An der Tür steht eine junge Frau. Ihre herzliche Begrüßung macht das Schmuddelwetter wieder wett. Sie ist die Pflegedienstleiterin der Tagespflegestätte und gleichzeitig die rechte Hand des Einrichtungsleiters. Hier, im KATHARINENHOF Am Stern, wird sie mich heute durch den Wohnpark führen, der allerhand für ein gutes Leben im Alter zu bieten hat.

Sie, das ist Lydia Föhr, examinierte Pflegefachkraft, die nach ihrer Ausbildung Gesundheits- und Pflegemanagement studiert hat. Die Einrichtung liegt am Rand von Potsdam – perfekt, um schnell in die Innenstadt oder auch ins Grüne Umland zu fahren. Die Bushaltestelle und ein beliebtes Shoppingcenter befinden sich direkt vor der Tür. Und was man sonst so im Alter braucht, bietet der Wohnpark.

„Hier sind wir direkt im Haupthaus von insgesamt fünf Häusern“, beginnt Lydia Föhr die Führung. Das Foyer ist neu gestaltet: Ähnlich einer Hotellobby befindet sich hier die Rezeption und kleine Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Meine Augen bleiben auf den großen Leinwänden haften, denn die Blaunuancen lassen mich direkt ruhiger werden. „So soll es sein“, zwinkert mir Lydia Föhr zu, „reinkommen und wohlfühlen.“

Die Pflegedienstleiterin führt mich weiter, vorbei an einem riesigen Aquarium voller kleiner bunter Fische, und zeigt mir das große Restaurant. „Hier nehmen unsere Mieter*innen ihre Mahlzeiten ein und kommen mit ihren Besucher*innen zum Kaffeetrinken. Vor der Pandemie fanden hier auch unsere Veranstaltungen statt – die vermissen wir alle sehr.“

Den Gang entlang geht es weiter zu den Büros der Verwaltungsmitarbeiter*innen und zum Therapieraum. Lydia Föhr öffnet die Tür und zeigt mir den kleinen Mehrzweckraum, der vielseitig genutzt wird. „Hier finden ganz unterschiedliche Sport- und Betreuungsangebote für unsere Bewohner*innen statt.“

Zwei Fahrstühle verbinden die fünf Etagen und führen zu den Wohnbereichen der vollstationären Pflege. Zusammen mit einer Dame im Rollstuhl, die von einer Pflegeassistentin begleitet wird, steigen wir in einen Lift ein und in der obersten Etage wieder aus. Eine Pflegekraft läuft vorbei und winkt uns zu. Sie hat es sichtbar eilig, und trotzdem bleibt Zeit für einen netten Gruß – ich bin beeindruckt. Genauso wie von der familiären Atmosphäre. Ich fühle mich direkt wohl und staune über den Ausblick: die nahe liegende Parforceheide auf der einen Seite und Potsdam auf der anderen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Menschen hier haben ganz verschiedene Pflegegrade, sind demenziell erkrankt und erhalten Unterstützung durch die Pflege- und Betreuungsteams. Im Gemeinschaftsraum haben sich die ersten Senior*innen nach der Mittagsruhe zusammengefunden und freuen sich auf den frisch gebackenen Kuchen, den es gleich zum Kaffee geben wird. Es duftet schon köstlich und Lydia Föhr erzählt, dass es eine hauseigene Küche gibt, die alle Mahlzeiten frisch zubereitet.

Auf Nachfrage darf sie mir ein Bewohner*innenzimmer zeigen. Es ist besonders liebevoll eingerichtet und sie erklärt mir: „Die Angehörigen haben das Zimmer so gemütlich gestaltet. Wir legen allen beim Einzug ans Herz, eigene Kleinmöbel und lieb gewonnene Dinge mitzubringen. Das ist wichtig, wir sind ja kein Krankenhaus, sondern das Zuhause der Menschen hier.“ Auf dem Bett sitzt ein kleiner Stoffelefant, an der Wand hängen Familienbilder, auf dem Regal versammeln sich kleine Glasfigürchen, in der Vitrine stehen Sammeltassen und auf dem Tisch eine bauchige Vase mit Chrysanthemen in Rosttönen.

Die Bewohner*innenzimmer sind die privaten Rückzugsräume der Senior*innen, aber der Tag findet in den Gemeinschaftsräumen statt. Sie sind gute Stube und Esszimmer in einem. Hier verbringen die Bewohner*innen die meiste Zeit mit Beschäftigungen, beim Essen oder auch, um beliebte Ratesendungen im Fernsehen zu schauen. „Hier spielt sich das Leben ab, wie früher in der Großfamilie.“ Hier ist also niemand einsam – ein beruhigendes Gefühl, wie ich finde.

Weiter geht es in den Innenhof, der alle Gebäude über kurze Wege verbindet. Bei schönem Wetter ist es hier sonnig, im Sommer grünen und blühen die Rosenbögen prächtig und Bänke laden zum Verweilen, Begegnen und Plaudern ein.

Lydia Föhr zeigt auf zwei Wohnhäuser mit 155 Apartments. Die 1- bis 3-Raum-Wohnungen sind mit einer Küche, Balkonen und schönen Bädern ausgestattet. „Die Mieter*innen wohnen ganz selbstbestimmt in ihren Apartments. Aber verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, können sie rüber in die stationäre Pflege ziehen“, erklärt Lydia Föhr.

Ich erfahre, dass auf Wunsch Leistungen wie das Essen im Restaurant, der Einkauf, die Reinigung oder Wäsche hinzugebucht werden können. Dass die ambulante Pflege in die Wohnungen kommt. Und dass jede Woche zwei Therapiehunde die Bewohner*innen in der stationären Pflege besuchen. Aber auch, dass hier ein Friseur seinen Salon hat und die Physiotherapie ihre Praxis.

Als Letztes betreten wir die Tagespflege. Hier ist Lydia Föhr die Pflegedienstleiterin. Bis zu 16 Senior*innen genießen hier die Tagesstruktur, Betreuungsangebote, die Gesellschaft und Ansprache, gemeinsame Mahlzeiten und Erlebnisse. „Die Tagespflege tut nicht nur den pflegebedürftigen Menschen gut, sondern auch ihren Angehörigen, die dadurch entlastet werden, Zeit für Erledigungen oder einfach mal für eine Verschnaufpause haben“, beschreibt Lydia Föhr die Vorteile.

Und dann sind wir am Ende unserer Führung. Bei der Größe und den vielen Möglichkeiten wird mir klar, warum die Senior*innenanlage Wohnpark heißt, warum das Leben im Alter hier wirklich lohnenswert ist – und ich bedanke mich bei Lydia Föhr für die Einblicke.