„Mmh, himmlisch!“

Sie steht vor dem Spiegel und prüft ein letztes Mal, ob die Haare sitzen. Heute hat sie den guten Pullover ­angezogen, den gemusterten, den sie nur zu ­besonderen Anlässen trägt – wie heute. Christel Weber schließt ­hinter sich ihre ­Zimmertür und schiebt den Rollator zum ­Fahrstuhl. Im Erdgeschoss – im Herzen der Einrichtung – gibt es seit neuestem ein kleines Café. Dort trifft sie sich mit einer Nachbarin, die sie auf ihrem Wohnbereich ­kennengelernt hat.

Schon lange war Christel Weber nicht mehr in einem Café. Sie hat sich nicht mehr getraut: mit dem Rollator über die Straße, der Gang nicht mehr so sicher und die Augen nicht mehr so klar. Viele Gründe, warum sie nur noch selten das Haus verlässt. Seit drei Jahren wohnt sie im KATHARINENHOF IN FALKENHÖH und nutzt gerne die vielen Angebote im Alltag. Dafür muss sie nicht in die Stadt, sondern hat alles unter einem Dach, wo sie sich ­sicher und zuhause fühlt. Sogar einen kleinen Tante-Emma-Laden gibt es und sie genießt es, nach Lust und Laune selbst Kleinigkeiten einkaufen zu können, ohne ihre Kinder darum zu bitten. Und nun gibt es auch noch das Café. Die kleinen, runden ­Tische sind liebevoll mit Blumen dekoriert und Servicekraft Silvana heißt sie herzlich willkommen.

Christel Weber sagt „Hallo“ und nimmt neben ihrer Verabredung Platz. Sie schauen sich im Café um, dass seit dem Frühjahr jedes zweite Wochenende geöffnet hat. Der Raum ist einladend und gemütlich, die Wände in einem stilvollen Cognac-Ton gehalten, der Boden in Holzoptik, dazu passend gemütliche Schalenstühle mit Bezügen in hellem Blau und die Vorhänge gelb-weiß gestreift.

In einer Glasvitrine sind die Kuchen und Torten des ­Tages nebeneinander ausgestellt. Alle sehen verführerisch und appetitlich aus. Servicekraft Silvana empfiehlt den ­beiden Frauen heute die Erdbeer-Panna-Cotta-Torte und die ­Lemon-Blueberry-Tart. Christel Weber und ihre Nachbarin entscheiden sich jede für ein Stück und dazu einen Latte Macchiato.

Silvana bringt den Kaffee und die Kuchenstücke an den Tisch. Mit ihrem schwarzen Oberteil und der ­langen ­Bistroschürze sieht sie schick aus. Sie kommt mit dem Tablett zum Tisch und hat die Servietten wie einen ­Schmetterling gefaltet. Christel Weber freut sich, endlich wieder ein Café zu besuchen, in netter Gesellschaft und sich etwas zu gönnen. Außerdem schätzt sie den kurzen Weg von ihrem Zimmer bis zum Café.

Am Nachbartisch sitzt ein Bewohner, den Christel­ ­Weber von Veranstaltungen im Haus kennt. Er hat Besuch von seiner Familie, die sich über die netten Etiketten auf den kleinen Getränkeflaschen freut. „Auf das Leben“, liest eine junge Frau auf dem Schild und prostet in die Luft. Die ­Etiketten waren eine Idee des Serviceteams und ­wurden alle von Hand auf die Flaschen geklebt. Die Idee ist ­originell, persönlich und kommt gut an.

Christel Weber genießt die Kombination aus cremiger Pannacotta-Sahne und den frischen Erdbeeren. „Mmh, himmlisch“, schwärmt sie und bestellt sich noch einen Latte Macchiato, denn sie löffelt gerne den Milchschaum, bevor sie alles mit dem langen Löffel verrührt. Die Servicekraft freut sich, dass die beiden Frauen in bester Plauderlaune sind und das neue Café gut angenommen wird.

Von Silvana erfahren sie, dass an sonnigen Tagen die ­Außenterrasse öffnet. Dann spendet ein großes ­Sonnensegel Schatten und es gibt Eis, Berliner Weisse und demnächst auch Snacks. Ein kleines, aber feines Angebot, dass die Bewohner:innen im KATHARINENHOF IN FALKENHÖH gerne nutzen, ihren Besuch am Wochenende hierhin einladen oder sogar für kleine Familien­feiern ­buchen können. Mitarbeitende der Einrichtung, aber auch Senioren und Familien aus der Nachbarschaft sind ebenfalls eingeladen und freuen sich neben den Köstlichkeiten auf nette Gesellschaft und den einmaligen Blick ins Grüne.

Christel Weber und ihre Nachbarin lassen sich von ­Silvana die Rechnung bringen, bezahlen und gehen ­gemeinsam Richtung Fahrstuhl. Beim Verabschieden fragt Silvana, ob sie wiederkommen und beide Frauen sagen gerne zu, denn ihnen hat der gemeinsame Besuch im Café ausgesprochen gut gefallen.

Und wann dürfen wir Sie im neuen Café begrüßen?