Gewonnen aus Pflanzenblättern, Blüten, Stängeln, Wurzeln, Rinden, Früchten und Kräutern, werden Aromen und Öle schon seit mindestens 2.500 Jahren für verschiedene Zwecke verwendet. Schon im alten Ägypten wurden sie vielfältig eingesetzt: als Badezusatz, als Duft, zum Heilen, zum Mumifizieren und als sichere Giftwaffe. Während der Kriege im 20. Jahrhundert waren die klassischen Medikamente sehr knapp, wodurch die schmerzlindernde und heilende Wirkung der Pflanzen besonders an Bedeutung gewann. Aus der Lebensmittel-, Getränke-, Tabakwaren-, Drogerie- und Pharmazieindustrie sind die duftenden Öle und Aromen nicht mehr wegzudenken. Der Begriff der Aromatherapie entstand erst im 20. Jahrhundert. „Aromatherapie bezeichnet die Anwendung ätherischer Öle zur Linderung von Krankheiten oder zur Steigerung des Wohlbefindens“ und hat sich auch in der Altenpflege bewährt. Ätherische Öle sind keine Öle, sondern Flüssigkeiten, die durch Destillation gewonnen werden.
Im Rahmen des ergotherapeutischen Angebots im KATHARINENHOFALT-BRITZ bieten wir die Aromatherapie als festen Bestandteil der Badetherapie, der basalen Stimulation, der Hand- und Fußmassage und der Veränderung des Raumduftes. Hierzu werden unsere Ergotherapeuten entsprechend fortgebildet. Durch die Aromatherapie können sich unsere Bewohner auf noch mehr Entspannung, Anregung und Steigerung des Wohlbefindens freuen. Die Aromen bewirken vor allem die Stimulation des olfaktorischen Sinnes (Riechen). Auf einer sogenannten Sinnesreise werden Erinnerungen der Bewohner geweckt, und eine verbale und/ oder nonverbale Reaktion lässt die Ergotherapeuten wissen, ob der gerade eingesetzte Duft dem Bewohner wohltut. Viele Duftstoffe wirken (ergänzend zu den Medikamenten) positiv gegen Angst, Schmerzen, Depressionen, Schlafstörungen und Übelkeit. Sie können die Stimmungslage und den Gesundheitszustand verbessern.
Bevor Aromen in Form von Ölen oder Düften angewendet werden dürfen, wird umfangreich ermittelt, ob der Bewohner auf gewisse Stoffe allergisch reagiert, eine Abneigung gegen gewisse Düfte hat oder an Hautunverträglichkeiten und Atemwegserkrankungen leidet. Ätherische Öle müssen richtig dosiert werden, sonst können sie die Schleimhäute reizen, Kopfschmerzen verursachen oder sogar eine toxische Wirkung entfalten. Bei Babys und Asthmatikern können sie unter Umständen Luftnot hervorrufen. Reine ätherische Öle sollen nicht in direkten Kontakt mit der Haut oder der Schleimhaut kommen, da sie diese stark reizen können. Sie dürfen nur verdünnt angewendet werden. Für Einreibungen oder Massagen ist Jojobawachs besonders gut zur Verdünnung der ätherischen Öle geeignet.
Die Verwendung der Öle zur Hand oder Fußmassage kann zur Förderung der Kommunikation bei den verstummten Demenzerkrankten, zu Ruhephasen bei den umtriebigen Bewohnern, zur Fröhlichkeit bei den traurigen Bewohnern und zur Anregung der Bewegung bei den antriebsarmen Bewohnern führen, denn über die Haut wird auch das Gehirn stimuliert. Durch die Reibung der Haut während der Massage entsteht Wärme, die den Kreislauf anregt, die Gelenke auflockert und die Muskeln entspannt.
Um den Duft im Raum zu verändern, können z. B. Duftlampen oder Diffusoren eingesetzt werden. Eine elektrische Aromalampe kann mehrmals am Tag eingeschaltet werden. Manche Öle wirken schlaffördernd und können unter Umständen eine Alternative zu Medikamenten sein. Besonders geeignet zur Beseitigung von unangenehmen Gerüchen ist ein Diffusor, der mithilfe eines kleinen Elektromotors in bestimmten Zeitintervallen den Duft in die Luft ausstoßen kann. Im Wohnbereich werden vor allem neutralisierende und leicht gesättigte Düfte eingesetzt.
Wir freuen uns sehr darauf, unsere Bewohner mit einer Aromatherapie verwöhnen zu können.