Beschreibt sie die Schönheit ihrer Heimat, strahlen ihre Augen. Erzählt sie von zu Hause, geht ihr Herz auf. Fliegt sie im Urlaub zu ihrer Familie, überquert sie acht Länder. Estela Bysheva ist in der 1.669 Kilometer entfernten nordostalbanischen Kleinstadt Tropoja aufgewachsen. Das kleine Balkanland Albanien hat viel zu bieten: Strände und Bergregionen, Sonne und viel Herzlichkeit.
Die zierliche Frau ist sympathisch, hat Energie und ist zielstrebig. Einem Studium gleich hat Estela Bysheva die fünfjährige Krankenpflegeausbildung mit Bachelor und Master sowie den Deutsch-Sprachkurs und die Vorbereitung auf die Berufsanerkennung bei der Dekra-Akademie SH.P.K in Albanien abgeschlossen. Mit gerade einmal 23 Jahren hat sie ihre Heimat verlassen und kam nach Deutschland. Hier sieht sie ihre Zukunft. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann seit zwei Jahren in Berlin, ist hier längst integriert und liebt die bunte, lebendige Stadt.
Der KATHARINENHOF AM PREUßENPARK, im Herzen Berlins gelegen, ist für Estela Bysheva ein Wunsch-Arbeitgeber, wie sie es selbst beschreibt: „Alle Teams in der Einrichtung sind multikulturell, die Mitarbeiter aus nahen und fernen Ländern. Ich bin nicht irgendeine Ausländerin, sondern hier wird Vielfalt wirklich gelebt. Sogar unsere Bewohner haben kulturelle Unterschiede. Das gefällt mir sehr.“
Einrichtungsleiterin Katarzyna Orlik kam selbst vor vielen Jahren aus Polen nach Deutschland und zählt auf, aus welchen Nationen ihre Mitarbeiter stammen: „Aus Bosnien, Kroatien, Iran, Brasilien, Schweden, Ungarn, Philippinen, Irland, Libanon, Kuba, Vietnam, Kenia …“ Sie bricht die Aufzählung ab, die noch endlos weiterginge, und erklärt: „Ganz gleich, welche Nationalität, sie sind alle ein Gewinn für unser Haus.“
Kulturelle Unterschiede, Mentalitäten, Einstellungen zur Arbeitsweise und verschiedene Vorkenntnisse können die Kommunikation und damit die Teamarbeit erschweren. Der erfolgreiche Ansatz im PREUßENPARK: „Es ist meine Aufgabe, Wertschätzung und gegenseitigen Respekt vor der Andersartigkeit der Kulturen zu vermitteln und mit Einfühlungsvermögen und Professionalität das Einhalten unserer Regeln zu fördern“, erklärt Katarzyna Orlik.
Dass die erfolgreiche Integration gelingt, kann Pflegekraft Estela Bysheva aus eigener Erfahrung bestätigen. Sie erinnert sich, wie sie mit nur einem Koffer in Deutschland ankam und mit einem Blumenstrauß vom Flughafen abgeholt wurde. Ihr neuer Arbeitgeber hat sie bei Behördengängen unterstützt, eine möblierte Wohnung bereitgestellt und die Besonderheiten des deutschen Altenpflegesystems vermittelt. Die Kollegen haben sie gut aufgenommen und ihr geholfen, sich schnell zurechtzufinden. Ein Onboarding der professionellen und herzlichen Art. Für diese großartige Chance ist Estela Bysheva dankbar und sagt: „Meine Familie ist sehr stolz auf mich.“
Auf die Frage, welche Hürde die größte war, antwortet sie aufrichtig: „In Albanien wird die Körperpflege der Patienten nicht vom Pflegepersonal, sondern von Angehörigen übernommen.“ Scham, Sprache, Kultur – was anfangs kleine Herausforderungen waren, ist längst Normalität geworden. Und was kommt als Nächstes? „Ich bin jetzt zwei Jahre im KATHARINENHOF. Mein persönlicher Jackpot“, sagt sie überzeugt und fährt fort: „Und im Sommer beginne ich nebenberuflich die Ausbildung zur Wohnbereichsleiterin. Weil Frau Orlik fest an mich glaubt.